Chau-Lin findet Breaking gerechter als das normale Leben

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Alexandra Müller

Chau-Lin aus Karlsruhe ist professioneller Tänzer: Seit er ein Kind ist, ist er Teil der Breaking-Community.

Als Tänzer lebst du von Monat zu Monat. Ab und zu hast du einen guten Monat, dann musst du auf jeden Fall was weglegen, weil es gibt Monate, da geht nichts.   

Breaking statt Breakdance 

Seit er ein kleiner Junge war, liebt Chau-Lin „Breaking“ – der Name des Tanzstils, den Unwissende vielleicht als „Breakdance“ bezeichnen. Heute ist Breaking sein Beruf, er ist ein sogenannter „B-Boy“.  

Das Besondere am Breaken: Niemand weiß, welche Musik als nächstes kommt. Jeder Tanz ist improvisiert: „Man lässt sich von der Musik inspirieren. Deswegen ist die Musik so wichtig bei uns, die im Training gehört wird. Die Musik inspiriert dich, welche Bewegung passt jetzt dazu? Du kannst nicht zu jeder Musik alles trainieren.“  

Olympia in Paris 2024? 

Chau-Lin ist Teil des deutschen olympischen Kaders für Paris 2024 – da wird Breaking zum ersten Mal eine Disziplin sein. Trotz all der Preise, die er bisher gewonnen hat, ist das Leben als selbstständiger Tänzer hart.  

„Du bist alles gleichzeitig: Manager, Künstler. Das musst du für dich selbst machen. Eigentlich willst du nur dein Ding machen. Das ist alles, ich sag‘ mal, nerviges Zeug für einen Künstler.“ Ein Leben, immer am Existenzminimum. „Wenn das Auto kaputt geht, dann hast du kein Geld, ein Auto zu kaufen, das gibt es einfach nicht.“   

Trotz allem: Chau-Lin lebt seinen Traum.

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